Eine Hürde im Alltag für viele Menschenist das Treppensteigen! Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder Krankheit in ihren Bewegungsabläufen eingeschränkt sind, empfinden eine Treppe wie eine Wand. Der TREPPENBOY soll den Betroffenen helfen, diese Wand zu Überwinden. Für viele Kranke sind teure Umbaumaßnahmen am und im Haus oder Fahrstühle die einzige Hilfe. Es gibt allerdings unzählige Fälle, deren Krankheiten oder Behinderungen durchaus noch verschiedene Bewegungen zulassen, bzw. eine Aussicht auf HeiIung besteht. Für Kranke, denen es möglich ist, selbständig zu gehen, kann der TREPPENBOY Hilfs- und Therapiemittel zugleich sein. Können erst einmal mehrere Stufen ohne fremde Hilfe bewältigt werden, verhilft dies einer größeren Bewegungsfreiheit und Selbständigkeit.
die LösungTreppenstufen haben meist eine Höhe von ca. 15-17 cm. Könnte man die Stufenhöhe halbieren, wären viele Kranke in der Lage, Treppen zu steigen. Der TREPPENBOY ist eine Gehhilfe, die genau diese Funktion besitzt. Ein Plateausohlenaufbau von bis zu 7,5 cm ermöglicht die Halbierung der Stufenhöhe. Der TREPPENBOY wird an nur einem Fuß befestigt. Wenn nun das Bein, an dem der TREPPENBOY befestigt wurde, durchge- streckt wird, hebt sich das andere Bein automatisch auf die Schuhhöhe. Dieser Vorgang halbiert die zu bewältigende Stufenhöhe. Durch Variierung der Schuh- höhe erzielt man zudem außerordentliche Therapieerfolge. Die regelmäßige Anwen- dung des TREPPENBOY, stärkt die geschwächte Muskulatur. Verringert man schrittweise die Schuhhöhe, muß der Anwender paralell dazu den eigenen Kraft- aufwand steigern. Durch dieses Training ist es in vielen Fällen möglich, im Laufe der Zeit wieder ganz ohne Hilfe Treppensteigen zu können.
einfache HandhabungDer TREPPENBOY zeichnet sich durch seine einfache Handhabung aus. Für Kranke und Behinderte, denen das Bücken Schwierigkeiten bereitet, wurde ein spezielles Druckluft—Befestigungssystem entwickelt. Der Anwender steigt einfach mit dem Straßenschuh in den TREPPENBOY ein und kann mittels einer Handpumpe über einen Schlauch bequem im Stehen Luft in die Sandalenbandage pumpen. Auf diese Weise entsteht ein Druckkissen, das den Fuß fest umschließt und den TREPPENBOY fixiert. Über ein Ablaßventil an der Handpumpe kann der aufgebaute Druck wieder verringert werden.
Eignung
Grundsätzlich ist der TREPPENBOY
als eine Treppensteighilfe anzusehen, die gewisse Bewegungsm&öglichkeiten des Betroffenen voraussetzt. D.h.‚ der behandelnde Arzt
oder Therapeut wird im Einzelfall
entscheiden müssen, ob der TREPPENBOY für den Patienten die erwartete Hilfe darstellt. Bei richtiger
Anwendung kann der TREPPENBOY durch eine wesentliche Minderung des Kraftaufwandes das
Begehen von Stufen erm&öglichen.
Durch die verschiedenen Plateauh&öhen kann zum einen auf die
Stufenh&öhe und die Bewegungsm&öglichkeiten des Anwenders
Rücksicht genommen werden.
Zum anderen erziet man durch
Verringerung oder Erh&öhung des
Plateaus beachtliche therapeutische Erfolge.
In verschiedenen K iniken und Rehazentren wurde der TREPPENBOY
bei den unterschiedlichsten Krankheitsf&öllen erfolgreich getestet. In jedem Fall sollte der
behandelnde Arzt oder
Therapeut Über die
Einsatzm&öglichkeit
des TREPPENBOY
Erkrankungen mit geschwächter Muskulatur
körperlichen Entlastung
körperlichen Entlastung
wie Dystrophie und Atrophie
Lähmungserscheinungen
"...Durch den TREPPENBOY wird auf der Gegensei- tenhüfte, beim Treppauf- und Treppabgehen eine deutliche Verminderung der Hüftlexion erreicht. Insgesamt ist von meiner Seite aus zu bemerken, dal3 es sich bei diesem Hilfsmittel um eine sinnvolle Treppensteighilfe bei einseitigen Hüftflexionsbehinderungen handelt."
Der physikalische Nutzen des TREPPENBOY
Der TREPPENBOY kann Patienten, die eine metrische oder asymmetrische Einschränkung
der Beinbeweglichkeit haben, von erheblichem Nutzen sein. Diese Behinderung kann sowohl
durch eine verminderte Steuerungsföhigkeit (nervlich bedingt) oder eingeschränkte Kraft im
Bein hervorgerufen sein.
Doch wie kann der Nutzen für den Patienten aus physikalischer Sicht beschrieben werden?
Der Vorgang des Treppensteigens
Durch das überwinden einer Treppe bringt man den Körper von einem Energieniveau auf ein höhergelegenes Energieniveau, es erhöht sich also die potentielle Energie, die im Körper gespeichert ist, durch die verrichtete Hubarbeit.
Die potentielle Energie (Ep) berechnet sich zu:
(I) Ep = m * g * h mit m = Masse des Körpers
g = Erdbeschleunigung = 9,81 m/s2
h = Höhendifferenz
Damit ist zu erkennen, daß die gesamte, zum Überwinden der Treppe notwendige Energie,
nur durch das Körpergewicht beeinflußt werden kann. Hier sind nur kleine Änderungen zu erreichen.
Jedoch besteht eine Treppe aus mehreren Stufen. Die gesamte, zum Treppensteigen notwendige Energie,
läßt sich also in mehrere Energieeinheiten (dEp) proportional zur Anzahl der
Stufen (n) aufteilen. Die gesamte, zum Überwinden der Treppe benötigte Energie, läßt sich
dann folgendermaßen beschreiben:
(II) Ep = n * dEp
Manipulation des Kraftaufwandes
Es kann nun durch Manipulation der Stufenanzahl (n) die Energieeinheit (dEp) verändert werden,
weil die gesamte Energie konstant bleibt. Durch eine Verdoppelung der Stufenanzahl
werden die Energieeinheiten (dEp) halbiert:
(III) I:p = 2 * n * (dEp / 2)
Der Energiezuwachs durch Übersteigen einer Treppe beruht auf der verrichteten Hubarbeit,
d. h. durch iede verrichtete Hubarbeit (WH) wird die potentielle Energie erhöht:
Ep ges = Ep anf + n * WH
Die Hubarbeit errechnet sich zu:
(V) Wu = F * l mit F = Kraft
I = Weg
Erhöht man nun die Stufenanzahl der Gleichung (IV), so halbiert sich natürlich die Hubarbeit
und damit der Term F x 1. Es stellt sich nun die Frage, ob die Kraft oder der Weg halbiert
wird. Dazu muß der Einsatz des TREPPENBOY an der Treppe analysiert werden.
Ein normal bewegungsfähiger Mensch geht eine Treppe durch sogenanntes übersteigen hinauf oder hinunter, d.h. iede Treppenstufe wird nur von einem Bein kontaktiert. Demnach hat
iedes Bein die Höhendifferenz (2 x h) zweier Treppenstufen zu überwinden. Dabei wird die eine Hälfte der Höhendifferenz durch den Kraftaufwand der Streckung eines Beines und die andere Hälfte durch die Beugung des anderen Beines überwunden.
Normales Treppensteigen
Steht man am Fuße einer Treppe, so wird ein Bein (in diesem
Fall das rechte) auf die erste Treppenstufe gesetzt (Teilbild l
Dieses Bein muß die Beugungsfähigkeit für die ganze Treppen-
stufe und die Kraft, um das Bein anzuheben, aufweisen. Anschließend wird dieses Bein gestreckt und hebt den Körper soweit an, bis der linke Fuß auf der Höhe der Treppenstufe ist (Teilbild 2). Dieses Bein kann dann ohne viel Kraftaufwand gleichgestellt werden. Um es direkt auf die nächste Treppenstufe zu
heben (Teilbild 3), muß auch dieses Bein wieder ausreichend
Kraft und Beugungsfähigkeit aufweisen, um eine ganze Treppenstufenhöhe zu Überwinden. (Teilbild 4)
Treppensteigen mit dem TREPPENBOY
Ein normal bewegungsfähiger Mensch geht eine Treppe durch sogenanntes übersteigen hinauf oder hinunter, d.h. iede Treppenstufe wird nur von einem Bein kontaktiert. Demnach hat
Teilbild l zeigt die entspannte Haltung am Fuß der Treppe. Diese deutlich geringere Beugung gegenüber der Haltung ohne
TREPPENBOY, muß dem Bein möglich sein. Daraufhin wird das
Bein mit Schuh gestreckt (Teilbild 2), wozu ein gewisser Kraftaufwand notwendig ist. Diese Kraft muß im Bein mobilisiert
werden können. Der Fuß steht höher als ohne Treppenboy, aber
nicht so hoch, wie eine Stufe ist. Die Streckung muß also nur
noch über die Höhe des TREPPENBOY erfolgen. ln Teilbild 3
wird der unbeschuhte Fuß auf die erste Treppenstufe gesetzt.
Hierzu wird nur noch die Differenz zwischen Treppenstufenhöhe und der Höhe des TREPPENBOY überwunden. Anschließend
geht (Teilbild 4) das unbeschuhte Bein in Streckung, wobei wieder nur die Differenz aus Treppenstufenhöhe und Höhe des
TREPPENBOY überwunden werden muß. Der beschuhte Fuß befindet sich dadurch auf der Höhe der Treppenstufe. Er muß
(Teilbild 5) nun nur um die Höhe des Treppenboy angehoben
werden. ln Teilbild 6 geht dann das beschuhte Bein wieder in Streckung.
An dieser Stelle kann nun die gestellte Frage beantwortet werden. Der Weg, den beide Beine zurücklegen müssen, wird halbiert. Dadurch wird die Hubarbeit‚ die pro Treppenstufe verrichtet
werden muß, in zwei halb so große Teile aufgeteilt.
Der TREPPENBOY wurde als Baukastenprinzip entwickelt. D.h., alle Teile können einzeln ausgetauscht werden. Die Reparatur oder das Auswechseln der Verschleißteile ist daher kein Problem. Zuerst wird der Schlauch der Handpumpe mit dem Ventil am Bandagenoberteil verbunden (falls nicht vormontiert). Die Überprüfung der korrekten Verbindung des Schlauches mit dem Bandagenventil ist unbedingt notwendig. Anschließend muß das vom Arzt oder Therapeut empfohlene Plateau (2 cm / 4 cm / 5,5 cm) mit dem passenden Schraubensatz (4 Schrauben / 4 Kunststoffgewinde) angebracht werden. Da sowohl die Schraubenköpfe als auch die Schraubengewinde aus Kunststoff bestehen, sollte hierbei vorsichtig gearbeitet werden, um ein "Überdrehen" der Schrauben zu vermeiden. Bei Montage-Problemen hilft der Sanitatsfachhandler oder Orthopädie Schuhmacher gerne weiter. Sollte ein Teil aufgrund von Abnutzung oder unsachgemäßer Handhabung unbrauchbar sein, können alle Teile jederzeit einfach nachbestellt werden.
HinweiseMaterial, Pflege, Sicherheit
Bei der Herstellung des TREPPENBOY wurde auf Verwendung hochwertiger Materialien geachtet.
Alle Teile sind äußerst strapazierfähig und garantieren deshalb eine hohe Lebensdauer.
Material
Um das Gewicht des TREPPENBOY möglichst gering zu halten, wurden das Basisteil und die Plateauteile aus einem 100% FCKW-freien Polyurethan hergestellt. Bei genauer Betrachtung der Polyurethanteile wird man immer wieder Lufteinschlüsse an der Oberfläche der Teile erkennen. Diese Lufteinschlüsse sind keineswegs Qualitätsmängel. Polyurethan ist eine hochwertige Kunststoffart, in der Millionen kleiner Luftbläschen eingeschlossen sind. Diese Luftbläschen verringern dementsprechend das Materialgewicht. Zusätzlich wurde in die Plateauteile jeweils ein Styroporblock eingearbeitet, um das Eigengewicht noch starker zu reduzieren.
Pflege
Alle Teile des TREPPENBOY sind sehr pflegeleicht und können mit Wasser und einem sanften Reinigungsmittel gereinigt werden. Auch die Desinfektion ist unter Verwendung eines milden Flüssigdesinfektionsmittels problemlos durchzuführen. Gerade in Kliniken ist unter Umstünden die Sterilisation des TREPPENBOY notwendig. In diesem Fall ist die Sterilisation durch Flüssigkeit oder Gas (Ethylenoxid) bis 60° C zu empfehlen!
Sicherheit
Der TREPPENBOY sollte nur innerhalb von Gebäuden mit durchgehend ebenen Böden und unter Aufsicht einer Pflegeperson angewandt werden. Das Begehen von Rampen ist nur bis zu 60° möglich. Vorsicht bei Benutzung auf feuchten oder nassen Fußböden.
TREPPENBOY Belastbarkeit:
Bis 135 kg